Braunkohlenbergbau in Nordhessen und der Bergbau im Borkener Revier

 

Überblicksdarstellung des nordhessischen Braunkohlenbergbaus
In Nordhessen bestehen im Umfeld von Kassel einige Braunkohlevorkommen, die seit Mitte des 16. Jahrhunderts einen Bergbau begründeten, der im Tief- und Tagebau bis Oktober 2003 (Schließung der Zeche Hirschberg in Großalmerode) anhielt. Die bedeutendste Teillagerstätte fand sich in der Umgebung der Stadt Borken etwa 35 Kilometer südwestlich von Kassel. Ihre Geschichte wird nachfolgend ausführlicher dargestellt.

 

Die nordhessischen Kohlenvorkommen entstanden im Tertiär, als sich die Niederhessische Senke als Bindeglied des großen Grabeneinbruchs zwischen Skandinavien und dem Mittelmeer bildete. Je nach örtlichen Bedingungen entstanden zwischen dem Eozän (56 mya) und dem Pliozän (2,6 mya) verschiedene Braunkohlenflöze, die im Einzelfall bis zu 25 Meter mächtig waren. Allerdings war die Region auch von einer intensiven Bruchtektonik mit begleitenden vulkanischen Tätigkeiten geprägt. Im Ergebnis entstanden viele kleine und mittlere Kohlevorkommen von begrenzter regionaler Ausdehnung und Mächtigkeit. Teilweise hat der Basaltvulkanismus die Kohleflöze durchdrungen und überdeckt. War die Braunkohle im Kontaktbereich zum Basalt höheren Temperaturen ausgesetzt, setzte die natürliche Verkokung ein, was den Heizwert auf mindestens 4.000 kcal/kg Wärmeinhalt deutlich erhöhte. Die so entstandene Glanzbraunkohle stellt ein Übergangsstadium zwischen Braun- und Steinkohle dar. An anderen Stellen führte die Überdeckung der Kohleflöze mit mächtigen Basaltschichten jedoch zu deutlich erschwerten Abbaubedingungen.

 

Die Wirtschaft in Hessen war im 16. Jahrhundert durch einen hohen Holzverbrauch infolge des Erzbergbaus und des damit verbundenen Hüttenwesens sowie durch die Nachfrage von Salzsiedereien, Glashütten, Ziegeleien, Brauereien, Töpfereien und der Kalkbrennerei geprägt. Die Suche nach Ersatzbrennstoffen führte im Umfeld von Kassel an verschiedenen Stellen zum Entdecken der Kohlevorkommen. Erste Schürfungen sind 1555 am Hohen Meißner etwa 25 Kilometer südöstlich von Kassel belegt. Es handelt sich dabei um den ältesten nachgewiesenen Braunkohlenbergbau in Deutschland. Ein geregelter Abbau fand hier seit 1578 statt. Weitere Vorkommen wurden 1557 am Heiligenberg bei Gensungen etwa 20 km südlich von Kassel, 1579 im Habichtswald etwa 10 km westlich von Kassel und 1592 im Reinhardswald etwa 10 Kilometer nördlich von Kassel aufgeschlossen. Die geförderte Kohle deckte v. a. den Bedarf der Saline in Bad Sooden-Allendorf, diente aber auch zur Alaungewinnung und ab dem 17. Jahrhundert verstärkt im Hausbrand.

 

Für das Ende des 16. Jahrhunderts ist in Nordhessen von einer Gesamtförderung von etwa 10.000 Tonnen Braunkohle pro Jahr auszugehen, die sich bis um 1800 auf ca. 40.000 Tonnen pro Jahr aus 15 Zechen erhöhte.

 

Erst im frühen 19. Jahrhundert ermöglichte die Weiterentwicklung der Feuerungstechnik nun auch die Verwertung normaler Braunkohle mit nur etwa 2.000-3.000 kcal/kg Wärmeinhalt und einem Wassergehalt von bis zu 50%. Die beginnende Industrialisierung und die Verbesserung der Transport- und Absatzbedingungen forcierten die Intensivierung des Abbaus. Neuaufschlüsse erfolgten u. a. in Ihringshausen (1820), Frielendorf (1821), am Stellberg bei Wattenbach (1823), am Ronneberg bei Homberg (Efze) (1825), in Oberkaufungen (um 1830), Glimmerode bei Hessisch-Lichtenau (1840) und in Borken (1886/1900). Obwohl die Tiefbauförderung dominierte, erfolgte an einzelnen Standorten bereits im 19. Jahrhundert der Übergang zum Tagebau.

 

 

Entwicklung der wichtigsten nordhessischen Abbaustandorte
Im Mittelgebirge Hoher Meißner wurden von 1555 bis 1974 (mit Unterbrechung zwischen 1929 und 1952) mehrere teils 15 Meter mächtige Flöze im Tiefbau bebaut. Allerdings erschwerte hier eine bis zu 150 Meter starke Deckschicht aus Basalt eine intensivere Förderung im Tagebau. Der Tagebaubetrieb wurde deshalb erst seit 1952 betrieben. Die Einstellung erfolgte Anfang der 1970er Jahre, da die Förderung unrentabel wurde und das 1955 errichtete Kraftwerk Kassel als Hauptabnehmer seine Feuerung von Braunkohle auf Erdgas umstellte. Insgesamt wurden am Hohen Meißner etwa 9,5 Mio. Tonnen Kohle gefördert.

 

Der Abbau im Habichtswald westlich von Kassel erfolgte von 1579 bis 1965. Dabei wurden drei bis zu 6 Meter mächtige Flöze ausschließlich im Tiefbau bebaut. Wichtige Gruben waren die Zechen Drusel (bis 1925), Roter Stollen (bis 1939), Herkules (bis 1947) und Marie (bis 1965). Insgesamt belief sich die Förderung im Habichtswald auf ca. 10,3 Mio. Tonnen Kohle.

 

Im Reinhardswald nördlich von Kassel wurden seit 1592 insbesondere in der Umgebung von Holzhausen mit zeitlichen Unterbrechungen zwei bis zu 4 Meter bzw. 12 Meter mächtige Kohleflöze abgebaut. Der Bergbau konzentrierte sich auf den Vorkommen am Osterberg (1592 - 1964), am Ahlberg (1724 - 1925), am Gahrenberg

(1842 - 1970) und am Kleeberg (1922 - 1950). Er erfolgte ausschließlich im Tiefbau und erbrachte eine Gesamtförderung von ca. 4 Mio. Tonnen Braunkohle.

 

Östlich von Kassel begann in Oberkaufungen in den 1830er Jahren der Tiefbau auf einem 3 Meter mächtigen Flöz, das ab 1949 auch im Tagebau bebaut wurde. Nach der Förderung von ca. 4,2 Mio. Tonnen Kohle endete der Bergbau 1971.

 

Das schon seit Mitte des 16. Jahrhunderts bekannte Kohlevorkommen bei Gensungen wurde erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts geregelt bebaut. Es umfasste 3 bis zu 5 Meter mächtige Flöze, die bis 1953 ausschließlich im Tiefbau gefördert wurden. Die Gesamtförderleistung belief sich auf ca. 1 Mio. Tonnen Kohle.

 

Das bis zu 9 Meter mächtige Flöz am Stellberg bei Wattenbach etwa 10 Kilometer südöstlich von Kassel wurde von den 1820er Jahren bis 1962 im Tiefbau bebaut. Von 1963 bis 1967 wurde auch ein Tagebau betrieben. Die Gesamtförderung belief sich hier auf ca. 3,5 Mio. Tonnen.

 

Am Nordrand von Kassel führten Schürfarbeiten bei Ihringshausen 1820 zur Entdeckung eines 6 Meter mächtigen Kohleflözes, welches seit 1834 planmäßig im Tiefbau erschlossen wurde. Eine Brikettfabrik verwertete von 1891 bis 1934 die anfallende Feinkohle. Ab 1951 erfolgte die Förderung auch im Tagebau. Nach einer Gesamtförderung von ca. 8,5 Mio. Tonnen Kohle endete der Bergbau 1961.

 

Etwa 35 Kilometer südlich von Kassel wurden am Ronneberg bei Homberg (Efze) ab 1825 zwei Kohleflöze im Tiefbau bebaut. Die Zeche Ronneberg nutzte dabei bereits seit 1904 einen untertägigen Grubenbahnbetrieb mit Fahrdrahtlokbetrieb. 1954 wurde der Abbau nach einer Gesamtförderung von ca. 1,7 Mio. Tonnen Kohle eingestellt.

 

In Glimmerode bei Hessisch-Lichtenau etwa 20 Kilometer südöstlich von Kassel finden sich insgesamt 6 Braunkohlenflöze, die bis zu 15 Meter mächtig waren. Der Bergbau begann hier 1840 im Tiefbau und 1865 im Tagebau. Mit zeitlichen Unterbrechungen lief der Bergbau bis 1968 und erbrachte eine Gesamtförderung von ca. 5,8 Mio. Tonnen Kohle.

 

Etwa 40 Kilometer südlich von Kassel wurden in Frielendorf seit 1822 zwei 15 bzw. 25 Meter mächtige Kohleflöze im Tiefbau bebaut. Vergleichsweise früh setze hier ab 1847 auch die Tagebauförderung ein. 1873 ging eine Brikettfabrik zur Verarbeitung der Feinkohle in Betrieb, sie arbeitete bis 1962 und produzierte bis dahin etwa 6,5 Mio. Briketts. Der Tagebau Frielendorf erreichte in den 1940er Jahren Förderleistungen von über 900.000 Tonnen Kohle pro Jahr. Ab den 1950er Jahren wurden neue Gruben bei Dillich und Stolzenbach erschlossen, die später aber an das Borkener Revier abgegeben wurden. Die Förderung in Frielendorf konzentrierte sich nun auf den vergleichsweise kleinen Tagebau Schneppenhain. Der Bergbau endete hier 1999 nach einer Gesamtförderung von ca. 33,2 Mio. Tonnen Kohle.

 

Östlich von Kassel setzte ab 1573 am Hirschberg bei Großalmerode der Abbau von vier bis zu 6 Meter mächtigen Kohleflözen ein, die allerdings unter einer fast 60 Meter dicken Basaltdecke lagen. Die Förderung erfolgte im Tief- und Tagebau bis ins 21. Jahrhundert hinein. 1845 wurde hier die erste Dampfmaschine zur Schachtförderung In Nordhessen in Betrieb genommen. Auf der Zeche Hirschberg fuhren die Kumpel im Dezember 2002 die letzte Förderschicht im Tiefbau, der Tagebaubetrieb wurde im Juni 2003 eingestellt. Damit endete nach etwa 450 Jahren der Braunkohlebergbau in Nordhessen. Die Gesamtförderung am Hirschberg belief sich auf ca. 25 Mio. Tonnen Kohle. Der Tagebau der Zeche Hirschberg wurde anschließend mit Aushub der Tunnelbaustellen der Autobahn 44

Kassel - Eisenach verfüllt.

 

Zusammen mit der Förderung in Borken wurden damit in Nordhessen in einem Zeitraum von etwa 450 Jahren ca. 170 Mio. Tonnen Kohle gefördert.

 

Der Bergbau im Borkener Revier

Das wichtigste nordhessische Braunkohlevorkommen befand sich im Umfeld von Borken etwa 35 Kilometer südwestlich von Kassel. Der Abbau erfolgte hier insbesondere auf einem bis zu 12 Meter mächtigen Kohleflöz.

 

Ein erster Kohlefund gelang 1886 in Haarhausen bei Borken. Auch bei Arnsbach stieß man 1897 beim Abteufen eines Brunnens auf Kohle. Die Gewerkschaft Arnsbach nahm 1900 den Tiefbaubetrieb auf, musste ihn aber 1909 nach einem Schwimmsandeinbruch wieder einstellen.

 

Wesentlichen Aufschwung nahm der Bergbau ab 1923, als in Borken das auf Kohlebasis arbeitende Großkraftwerk Main-Weser mit einer Leistung von 32 Megawatt in Betrieb genommen wurde. Das Kraftwerk wurde errichtet, da die trockenen Sommer 1921 und 1922 gezeigt hatten, dass das Wasserkraftwerk am Edersee und weitere Wasserkraftwerke im Umfeld den Strombedarf in Nordhessen nur unzureichend decken konnte. Die am Standort Borken erkundeten Kohlevorkommen versprachen hingegen nach dem damaligen Stand eine Sicherstellung der Kohleverstromung für die nächsten 90 Jahre. Ab 1927 übernahm die Preußische Elektrizitäts AG (Preussen Elektra) den Gesamtbetrieb des Werkes. Dessen Leistung stieg durch Erweiterungen und Modernisierungen 1929/30 auf knapp 83 Megawatt und 1943 auf knapp 137 Megawatt.  Die erzeugte Elektroenergie sicherte die Versorgung von Nordhessen, Südniedersachsen, Nordbayern und Thüringen.

 

Die Kohleversorgung erfolgte seit 1923 durch die Tiefbaugrube Altenburg I, ein Jahr später ging auch ein gleichnamiger Tagebau in Betrieb. Der Tagebau Altenburg I wurde schon 1942 durch den Tagebau Altenburg II ersetzt. Die Fördermenge belief sich zum Ende des Zweiten Weltkrieges auf ca. 1 Mio. Tonnen Kohle pro Jahr, die nahezu gleichmäßig aus dem Tiefbau wie Tagebau gewonnen wurde.

 

Der nach dem Zweiten Weltkrieg steigende Energiebedarf führte 1956 bis 1964 zum Bau zweier weiterer Kraftwerksblöcke mit jeweils 64 Megawatt und eines Blocks mit 100 Megawatt Leistung. Damit erhöhte sich die Leistung des Kraftwerks auf 356 Megawatt, was die Stromversorgung von etwa 600.000 Menschen sicherstellte. Die Erhöhung der Kraftwerksleistung machte den Aufschluss weiterer Gruben notwendig, der Kohlebedarf des Werkes stieg auf ca. 1,7 Mio. Tonnen pro Jahr. Zwischen 1946 und 1978 wurden im Umfeld von Borken 10 weitere Tagebaue und 5 weitere Tiefbaugruben in Betrieb genommen. Diese waren aufgrund der Kleinräumigkeit der Vorkommen aber teilweise nur wenige Jahre in Betrieb.

 

Bemerkenswert war die 1956 erschlossene Grube Stolzenbach, die sich zur wichtigsten Tiefbaugrube des Reviers entwickelte. Der Abbau erfolgte hier ab 1982 mittels Streb mit hydraulischem Schildausbau, Walzenschrämlader und Kettenförderer. Die Grube erreichte 1985 eine Förderleistung von 550.000 Tonnen Kohle pro Jahr.

 

Trotz der Intensivierung des Abbaus im Borkener Revier erforderte der Bedarf des Kraftwerks Borken auch die Zulieferung aus anderen nordhessischen Gruben. Und so erfolgte hier auch die Verstromung von Kohle aus Frielendorf und der Zeche Hirschberg bei Großalmerode.

 

In den 1980er Jahren zeigte sich die zunehmende Erschöpfung der Lagerstätten. In Betrieb waren nur noch die Tagebaue Gombeth, Ostheim, Stockelache und Zimmersrode sowie die Tiefbaugrube Stolzenbach. Hinzu kam die Großfeuerungsanlagen-Verordnung von 1983 und ein durch den sauren Regen verstärktes Umweltbewusstsein der Bevölkerung, welches die Akzeptanz für den Kraftwerksbetrieb begrenzten.

 

 

Das Aus des Bergbaus wurde jedoch nach einem tragischen Ereignis eingeläutet. In der Grube Stolzenbach ereignete sich am 1. Juni 1988 nach einer Routinesprengung eine verheerende Kohlenstaubexplosion, bei der 51 der 57 eingefahrenen Bergleute, Handwerker und Steiger ums Leben kamen. Es handelte sich um das (bislang) letzte große deutsche Grubenunglück. Bis dato hatte man Kohlenstaubexplosionen in den Borkener Gruben aufgrund des relativ hohen Wassergehalts der Braunkohle von fast 50% für unmöglich gehalten - dementsprechend wurde auch gearbeitet: die Grube Stolzenbach verfügte über keine Explosionsschwellen und es wurde auch nicht mit Wettersprengstoffen zum Schutz der Zündung von Kohlestaub-Luft-Gemischen gesprengt.

 

Allerdings war die Braunkohle im Sprengbereich der Grube mit einem Wassergehalt von unter 25% äußerst trocken und neigte sehr wohl zur Entzündung. Das Tragische an der Sache: ein 2008 bekannt gewordenes Gutachten von 1967 (!) wies nach, dass Preussen Elektra als Betreiber der Grube über die Trockenheit der geförderten Kohle im Bilde war und anderer (und teurerer) Sprengstoff hätte verwendet werden müssen. Eine daraufhin angestrengte Klage der Hinterbliebenen endete 2016 mit einem Vergleich.

 

Obwohl noch Vorräte zur Weiterführung vorhanden waren, bedeutete das Grubenunglück von Borken das Ende des Bergbaus. Die Kohleverstromung im Kraftwerk Borken endete im März 1991, damit entfiel auch die Grundlage für den weiteren Bergbau. Insgesamt wurden im Borkener Revier bis dahin ca. 61,5 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert und zu ca. 58 Mrd. Kilowattstunden Strom verarbeitet.

 

Teile des Kraftwerks wurden abgebrochen, die denkmalgeschützten Gebäude der Gründungsanlage aus den 1920er Jahren blieben jedoch erhalten. Das Gelände wird heute als Industriepark genutzt. Die Tagebaue wurden rekultiviert und dabei teilweise der landwirtschaftlichen Nutzung zurückgegeben (ca. 680 Hektar), forstlich rekultiviert (ca. 180 Hektar) oder durch aufgehendes Grundwasser geflutet.

 

Die etwa 90jährige Bergbaugeschichte hat die Entwicklung von Borken maßgeblich geprägt. Aus einer kleinen, vom Ackerbürgertum geprägten Siedlung, die Mitte der 1920er Jahre nur reichlich 1.600 Einwohner zählte, entwickelte sich bis 1970 eine Kleinstadt mit reichlich 5.100 Einwohnern. Durch umfangreiche Eingemeindungen wuchs die Einwohnerzahl in den 1970er Jahren auf über 14.000 Menschen. Heute zählt Borken etwa 12.000 Einwohner.

 

Das Hessische Braunkohlebergbaumuseum Borken informiert seit 1992 äußerst informativ und anschaulich mit vier Ausstellungsbereichen über die Bergbaugeschichte der Region. Am Museumsstandort in der Borkener Innenstadt findet sich auch ein untertägiger Ausstellungsbereich, in dem u. a. ein Strebabbau mit Walzen von Schrämladern und Schildausbau zu sehen ist. Im Themenpark „Kohle und Energie“ am Rand der Stadt befindet sich ein umfangreicher über 3 Hektar großer Freilichtbereich mit zahlreichen Großexponaten.

 

Freigelände und rekonstruierter Besucherstollen im Hessischen Bergbaumuseum Borken

 

Ausstellungsbereich im Themenpark "Kohle und Energie" in Borken

 

Saisonabschluss mit Effektbeleuchtung im Themenpark "Kohle und Energie" in Borken

 

Gedenkstätte für das Grubenunglück von Stolzenbach

 

Übersicht der wichtigsten Grubenbaue im Borkener Revier (nach Zeitpunkt des Aufschlusses)

  • 1923 - 1943 Tagebau Altenburg I, landwirtschaftlich rekultiviert
  • 1924 - 1960 Tiefbau Altenburg I
  • 1942 - 1964 Tagebau Altenburg II, landwirtschaftlich rekultiviert
  • 1946 – 1955 Tagebau Altenburg III, teilweise im Tagebau Gombeth aufgegangen, Restflächen landwirtschaftlich rekultiviert und teilweise bebaut
  • 1947 – 1971 Tiefbau Altenburg II
  • 1954 – 1975 Tagebau Altenburg IV, geflutet (Borkener See)
  • 1956 – 1964 Tiefbau Schwalm
  • 1956 – 1988 Tiefbau Stolzenbach
  • 1958 – 1961 Tagebau Schwalm, landwirtschaftlich rekultiviert
  • 1960 – 1967 Tiefbau Altenburg IV
  • 1961 – 1972 Tagebau Singlis, geflutet (Singliser See)
  • 1961 – 1980 Tiefbau Weingrund
  • 1964 – 1975 Tagebau Haarhausen I, landwirtschaftlich rekultiviert
  • 1970 – 1986 Tagebau Gombeth, teilweise als Deponie verfüllt, Restfläche geflutet (Gombether See)
  • 1973 – 1989 Tagebau Ostheim, geflutet (Goldbergsee)
  • 1975 – 1980 Tagebau Haarhausen II, landwirtschaftlich rekultiviert
  • 1976 – 1985 Tagebau Stockelache, geflutet (Badesee Stockelache)
  • 1978 – 1991 Tagebau Zimmersrode, geflutet (Zimmersröder See)

 

Tagebaurestseen und sonstige Relikte im Raum Borken

 

Literatur und weiterführende Informationen

  • Ulrich Eisenbach: Hier ging eine Tradition zu Ende. In: Wirtschaft Nordhessen Heft 6/2013, S. 32-33
  • Geschichtsverein Borken (Hg.): Borkener Bergbauhefte Bd. 1. Beiträge zur Geschichte, Technik und Kultur des Nordhessischen Braunkohlenbergbaus. Borken 1996
  • Hans-Joachim Patte: Das Braunkohlekraftwerk Borken in Hessen - Geschichtlicher Rückblick auf Bau und Betrieb. Borken 2000
  • Stadt Borken (Hg.): 700 Jahre Stadt Borken Hessen. 1317 – 2017 Borken – von der Siedlung zur Stadt. Borken 2017
  • Hartmut Schade: Der hessische Braunkohlenbergbau. In: Gezähekiste Heft 02/2013, S. 11-16
  • Friedrich Freiherr Waitz von Eschen: Der nordhessische Braunkohlenbergbau 1578 bis 2003. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte (ZHG). Band 110 (2005), S. 113–128
  • Eco-Pfad Bergbau Holzhausen/ Reinhardswald (LINK)
  • Eco-Pfad Bergbau in der Söhre (LINK)
  • wikipedia-Eintrag "Borkener Braunkohlerevier" (LINK)
  • wikipedia-Eintrag "Kraftwerk Borken" (LINK)