Im Gebiet südlich des
Brdykammes (Hřebeny) sowie entlang der Moldau
südlich der Einmündung der Beraun (Berounka) erfolgte an verschiedenen Orten Goldbergbau. Am bekanntesten ist dabei die königliche Bergstadt Neu Knin (Nový Knín) mit ihren umfangreichen
Bergwerksanlagen. Etwa 10 km nördlich findet man bei dem kleinen Dorf Klinetz (Klínec) eine relativ unbekannte Stätte mittelalterlichen Goldbergbaus, welche noch heute spannende Entdeckungen im
Gelände zulässt.
Die Gründung des Dorfes Klínec wird unmittelbar mit der Gewinnung von Gold und Halbedelsteinen in Verbindung gebracht. Das heißt, es könnte sich vielleicht ursprünglich um eine Ansiedlung von Bergleuten gehandelt haben. Zuerst Erwähnung findet Klínec im Jahr 1310, wobei mit der Ansiedlung eines Klosterhofs der Zisterzienser im 14. Jahrhundert die Goldseifen aufgegeben werden mussten, da die Landwirtschaftsfläche in ihren Bereich ausgedehnt wurde. Als Zeugen des Altbergbaus findet man im bewaldeten (und Peklo = Hölle genannten) Grund des Korábka-Baches eine eigenartige Landschaft, die aus spitzen Hügeln (sogenannte 'sejpy') und Pingen ('pinky') gebildet wird. Als Flurname ist für dieses Gebiet auch der passende Name 'Pinkousy' überliefert. Noch heute lässt sich der Wassergraben erkennen, welcher das Wasser aus dem Dorfteich zu den Goldseifen leitete. In einem Felsrücken, der den Tagebau vom Korábka-Bach trennt wurde ein etwa 100 m langer Entwässerungsstollen angelegt. Dieser trägt den Namen "Čertovka", was als "Teufelsstollen" übersetzt werden könnte.
Grundlage des Goldseifens waren Ablagerungen aus der Zeit des Tertiärs, die dereinst durch einen nicht mehr existierenden Wasserlauf auf die Hochfläche zwischen Brdy-Wald und Moldau gelangten. Unterhalb des Dorfes Klínec wurden diese Sedimente durch einen künstlich zugeleiteten Wasserlauf ausgewaschen, wobei die besagte zerfurchte Landschaft entstanden ist. Das Goldseifen ist hier im Prinzip als ein Verfahren zu verstehen, bei dem die erodierende Kraft des Wasser gezielt zum Einsatz gebracht wird um die goldhaltigen Sedimente abzutragen. Die über Jahrhunderte wirkende natürliche Verwitterung dürfte das ursprüngliche Aussehen der Landschaft jedoch bereits stark verändert haben, da die tonhaltigen Sedimente bei Starkniederschlägen weiterhin massiv ausgespült werden und so die Tilken (Hohlformen) markanter werden. Dem Bereich der Ausspülung nachgelagert musste das Wasser gestaut werden, um durch Absetzprozesse und Spülen die Goldpartikel ‚ausseifen‘ zu können. Das Aufstauen war dadurch einfach zu realisieren, da ein felsiger Rücken den Bereich der Seifen vom Korábka-Bach abtrennt. Damit dennoch ein Abfluss gewährleistet ist, musste durch den Felsrücken ein etwa 100 m langer Stollen getrieben werden. Am jenseitigen Mundloch fiel das Wasser dann über einige Meter in einer Kaskade steil zum Korábka-Bach ab. Das obere Mundloch hingegen ist eine grottenartige Weitung, wobei im Bereich davor die ehemalige Zuleitung von Wasser deutlich erkennen ist. Hier lag auch das Seifenwehr und weitere Einrichtungen zum Ausseifen des Goldes.