Die Soldatenhöhlen Lungkwitz

Südöstlich von Dresden liegt das kleine Waldhufendorf Lungkwitz im sogenannten Kreischaer Becken, das vom Lockwitzbach durchflossen wird. In der Ortsmitte befindet sich das stattliche Stiftsgut, welches aus einer mittelalterlichen Wasserburg hervorgegangen ist. Unmittelbar östlich des Stiftsgutes befindet sich am Talhang des Lockwitzbaches ein kleines System von Höhlen und Verbindungsgängen, welches als "Soldatenhöhlen" bezeichnet wird. Vermutlich nutzte das nahe Stiftsgut Lungkwitz die Räume in früherer Zeit als Lager. Ob die Anlage in früheren Kriegszeiten tatsächlich auch als Soldatenlager genutzt wurde, ist wohl eher fraglich. Naheliegender wäre eine Nutzung als Zufluchtsort der Zivilbevölkerung gewesen. Ein im Bestand der Deutschen Fotothek vorhandener historischer Plan aus der Zeit um 1700 legt die Vermutung nahe, dass zumindest ein Teil der Höhlen Bestandteil einer Parkgestaltung des Stiftsgutes im Lockwitztal war und eher aus Gründen der Landschaftsgestaltung angelegt wurden. Das trifft wohl insbesondere auf eine am oberen Talhang gelegene kleine Höhle zu, die eher den Charakter einer Aussichtsplattform in der genauen Sichtachse zum Stiftsgut hat. Geologisch sind die Soldatenhöhlen unheimlich interessant, da hier die Gesteine des Rotliegenden aufgeschlossen sind. Diese verursachen auch die Rotfärbung der nachfolgenden Bilder, die von der schönen Nachmittagssonne am Aufnahmetag noch besonders betont wurde.